Die Pandemie hat Online-Aufstellungen populär gemacht. Es haben sich zahlreiche Variationen entwickelt: Die einen haben Spezialsoftware programmiert, andere arbeiten mit frei zugänglichen Ressourcen wir GoogleDocs, Miro oder Mural – mal in Kombination mit einem Web-Meeting Tool wie Zoom, Jitsi, GoTo-Meeting oder was auch immer. Wieder andere setzen und die inspirierende Kraft von 3D-Räumen und virtual Reality. Noch andere setzen auf reale Figuren, die mit Webcam gefilmt und übertragen werden oder auch rein auf die Intuition von Stellvertreter:innen in verschiedenen Räumen mit einem definierten Koordinatensystem und Sprachübertragung. Unser Favorit ist nach wie vor die Kombination einer PowerPoint-Präsentation mit Zoom.
Egal wie: Aufstellungsarbeit funktioniert auch online. Da sind sich inzwischen alle Praktiker:innen einig.
Was sind nun Vor- und Nachteile von Online-Aufstellungen im Vergleich zu Vor-Ort-Aufstellungen?
Vor-Ort-Aufstellungen
- Die repräsentieren Wahrnehmung wird häufig als „deutlicher spürbar“ beschrieben.
- Die dritte Dimension wird sichtbar, z.B. wenn sich jemand auf den Boden setzt, schwankt.
- Man kann die körperlichen Reaktion sowohl von Stellvertreter:innen als auch Klient:innen besser beobachten. Im Online-Format sieht man meist nur einen Webcam-Ausschnitt des Gesichtes.
- Die Methode „alle Stellvertreter:innen folgen gleichzeitig ihrem Bewegungsimpuls“ ist schwer zu organisieren und zu leiten.
Online-Aufstellungen
- Es ist keine Anreise erforderlich, man kann sich spontaner und über räumliche Distanzen hinweg ohne großen Aufwand treffen.
- Die Dokumentation ist recht einfach über Aufzeichnung und Screenshots möglich.
- Man kann auch Anker ohne Blickrichtung einsetzen bzw. die Blickrichtung wegnehmen, wenn der Anker etwas Abstraktes repräsentiert, wie z.B. beim Selbstverständnis im 7S-Aufstellungsformat.
- Man kann die Vogelperspektive einnehmen und erlebt so einen ungewohnten und erhellenden Blick auf das System.
- Verdeckte Aufstellungen mit einer Matrix im Hintergrund lassen sich einfach umsetzen, z.B. wie unten gezeigt eine Verortung einzelner Personen in DISG-Model. Hier geht es um eine blinde Selbst-Positionierung mittels Anker auf dem DISG -Model.